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Linux - Tuning

Dies ist eine kleine Sammlung von Tricks, die einem helfen, den Rechner schneller zu machen

Disclaimer:
Diese Anleitungen sind nicht für Anfänger gedacht. Man sollte schon nachvollziehen können, was hier gemacht wird und warum es so gemacht wird, bevor man Hand anlegt. Es wird außerdem vorausgesetzt, daß man gegebenenfalls mit einem Compiler umgehen kann. Wie immer bei Installationen sollte man auch hier vorher alle wichtigen Daten sichern!
Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Anleitung und übernehme keine Haftung für irgendwelche Folgeschäden, die durch die Nutzung der Informationen auf dieser Webseite entstehen!
Sollte jemand konstruktive Verbesserungsvorschläge haben, so wäre ich für eine Mail jedoch dankbar. Ich muß jedoch um Verständnis bitten, daß ich nicht jede Mail persönlich beantworten kann.


Rechner mit vielen Festplatten: Immer schnell booten trotz e2fsck

Wer einen Rechner mit vielen Festplatten oder Festplattenpartitionen besitzt, kann es regelmäßig beim Booten erleben:
"Maximum mount count reached. Check forced..."
Oft passiert es jedoch gerade dann, wenn man wenig Zeit hat, so daß alle Platten auf einmal gecheckt werden müssen, obwohl man doch nur mal eben schnell die Kiste anmachen wollte, um noch eben schnell eine Folie zu drucken, die man dringend für den Vortrag benötigt, der in 10 Minuten beginnen soll... :-(

Aber das kommt jetzt hoffentlich nicht mehr vor! :-)

Nein! Auf den Filesystem-Check wollen wir natürlich nicht verzichten. Aber es müssen ja nicht unbedingt alle Platten auf einmal gecheckt werden. Bei 5 Partitionen, die auch noch groß genug sind, spart das sicherlich einiges an Zeit, wenn nur noch eins statt alle Filesysteme beim Booten gecheckt werden.
Dazu setzen wir einfach für jede Zahl einen anderen Maximum-Mount-Count, so daß jede Platte zu anderen Intervallen gecheckt wird, als die anderen.

ACHTUNG:
Das Filesystem darf nicht gemountet sein, während wir die Modifikationen ausführen. Ansonsten droht Datenverlust!

Um das gewünschte Ziel zu erreichen, müssen wir uns überlegen, was für Zahlen wir am besten verwenden. Am besten eignen sich Zahlen, die keine gemeinsamen Teiler haben, da so 2 Partitionen nach einem gleichzeitigen Check erst dann wieder gleichzeitig gecheckt werden, nachdem (a*b)-mal gebootet wurde, wobei a und b die Maximum-Mount-Count-Zahlen der beiden Platten sind. Gut eignen sich zum Beispiel Primzahlen. Primzahlen sind Zahlen, die nur durch eins und durch sich selbst ohne Rest teilbar sind. Wenn man andere Zahlen verwendet, so sollten diese Zahlen keine gemeinsamen Teiler haben, eine Primfaktorzerlegung kann sinnvoll sein, um das zu testen. Will man in der Nähe von 20 (Default) bleiben, so eignen sich beispielsweise die Zahlen gut:
17, 19, 20 (=2*2*5), 21 (=3*7), 23, 29, 31, 37, 41, 43, 47
Das reicht schon mal für 11 Partitionen. Die kleineren Werte sollte man für die Platten verwenden, wo der Filesystem-Check schneller geht, oder wo man aus anderen Gründen lieber öfters checkt als weniger oft.
Beispiel:
Device     Mountpoint Maximum-Mount-Check
/dev/hda1  /          20
/dev/hda2  /home      23
/dev/sda1  /tmp       19
Hier wird das Root-Filesystem nach 20 Bootvorgängen einmal gecheckt, das Home-Filesystem nach 23 Bootvorgängen und das TMP-Filesystem nach 19 Bootvorgängen. Die gewählten Zahlen haben keine gemeinsamen Teiler. Somit werden das Root-Filesystem und das TMP-Filesystem zusammen erst nach 19*20 = 380 Bootvorgängen gemeinsam gecheckt, das Home- und das TMP-Filesystem zusammen erst nach 19*23 = 437 Bootvorgängen und das Root-Verzeichnis und das Homeverzeichnis zusammen erst nach 460 Bootvorgängen. Und alle drei Filesysteme zusammen erst nach 8740 Bootvorgängen.
Natürlich sei dazu gesagt, daß dies nur gilt, wenn der Rechner auch immer richtig heruntergefahren wird und die Filesysteme dabei sauber ungemounted werden, denn ansonsten kommt beim nächsten Booten die Meldung: "/dev/xxx was not cleanly unmounted. Check forced...", wobei dann natürlich alle davon betroffenen Platten gecheckt werden, unabhängig vom Mount-Count. Ebenso kann man vorgeben, daß eine Platte nach einer gewissen Zeit gecheckt werden muß. In diesem Fall gilt die oben gemachte Rechnung auch nicht mehr.
Mehr Infos gibt es auf der Manpage von tune2fs, die man möglichst auch lesen sollte.

Nun an die Arbeit. Wir wollen jetzt hier zur Demonstration den Maximum-Mount-Count des Homefilesystems (in der Tabelle oben auf /dev/hda2) ändern.
Als root gibt man dazu erst ein:
umount /home
Und zum Überprüfen, ob es auch wirklich geklappt hat (WICHTIG!) nun
mount
In der jetzt erscheinenden Liste darf /home (/dev/hda2 in unserem Beispiel) nicht mehr erscheinen. Bei den gelisteten Devices (/dev/xxx) darf man KEINE Modifikationen mit tune2fs machen, da sonst Datenverlust auftritt!!!.

Nun kann man mit
/sbin/tune2fs -l
sich den Inhalt des Superblocks ansehen und mit WARNUNG: Das Filesystem darf dabei nicht gemounted sein!!! Sonst gibt es Datenverlust!!!
/sbin/tune2fs -c 23 /dev/hda2
den Maximum-Mount-Count auf z. B. 23 setzen. Noch einmal die WARNUNG: Das Filesystem darf dabei nicht gemounted sein!!!

Anschließend darf man nun wieder das Homeverzeichnis wieder mounten mit
mount /home
Genauso verfährt man mit allen anderen ext2-Filesystemen, die man bearbeiten möchte.
Das Root-Filesystem kann man im laufenden Betrieb nicht einfach unmounten, also lassen wir es so, wie es ist. Bei anderen Filesystemen kann es sein, daß man erst Prozesse killen muß, um die Dateisysteme unmounten zu können. Dann ist es eventuell sinnvoll, nach der Modifikation einfach neu zu booten, damit die Prozesse (Dienste) wieder zur Verfügung stehen.

Natürlich kann man auch eine SuSE-Live-Filesystem-CD benutzen. Das bietet sich an, wenn wir ein Filesystem modifizieren wollen, aber Schwierigkeiten haben, es (im laufenden System) vorher zu unmounten. Bei Benutzung der SuSE-Live-Filesystem-CD ist es ganz einfach, da wir keine Filesysteme unmounten müssen, die wir bearbeiten wollen und nicht selbst manuell gemountet haben, da die Live-Filesystem-CD nicht von selbst einfach irgendwas mountet. Dies gilt, soweit ich weiß, zumindest bis SuSE 6.0. (Angaben ohne Gewähr!)
Naja, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, also lassen wir uns selbstverständlich vorher mit
mount
die Liste der gemounteten Filesysteme anzeigen, um ganz sicher zu sein, daß wir nicht doch etwas bearbeiten, was gemountet ist (Gefahr von DATENVERLUST!!!)

Schneller surfen (mit Modem/ISDN)

Siehe dazu unter ISDN4Linux/Internetzugang einrichten die Hinweise ganz unten.